Gemeinschaftsraum

Der Slytherin Gemeinschaftsraum und die Schlafsäle der Schüler befinden sich in einem der Kerker hinter einer Steinwand. Er liegt unter dem See und das Licht schimmert grün.

~cf Große Halle - Slytherin-Tisch

Das erste, was Alexis machte, als er den Gemeinschaftsraum betrat, war, einen der frischgebackenen Erstklässler von dem Platz zu verscheuchen, auf den er es eben gewagt hatte sich niederzulassen. Ein Blick und die Tasache, dass er deutlich älter und stärker war, hatten dazu ausgereicht. Wäre ja auch noch schöner, wenn die Kleinen jetzt auch noch frech werden würden...
Er genoß es, endlich wieder hiersein zu können, hatte fast schon ein wenig Heimweh gehabt, auch wenn er das niemanden gegenüber zugegeben hätte. Nach und nach tauchten auch seine Freunde auf, die es ihm gleichtaten und ebenfalls andere Leute aus ihren Sesseln verscheuchten, um sich besser um Alexis herumgruppieren zu können. Sie hatten sich gewundert, wo er während der Zeremonie abgeblieben war und dementsprechend kam es jetzt doch noch zu dem langweiligen gespräch, dem er sich vorhin noch zu entziehen versucht hatte.

cf "Große Halle"

Wenig später betrat Alanne den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Sie entdeckte ihren Bruder und dessen Freunde, wobei Schoßhündchen wohl besser passenw ürde,w ei sie befand, in den Sesseln am Kamin. Einige Sessel waren noch nicht von ihnen in Beschalg genommen worden, wo sich nun kleine Kinder tummelten. Vermutlich hatten sie vorher die ganze Sitzecke belagert. Immer wieder warfen die Kleinen Alexis und seinen Freunden schüchterne Blicke zu.
Elegaht schritt Alanna zu ihnen herüber. Ein drohender Blick reichte aus, um auch die restlichen Kinder das Weite suchen zu lassen. Alanna hatte ein Kälte in ihren Augen, die nur wenige Menschen zustande brachten.
"Guten Abend allerseits!" Mit einer fließenden Bewegung ließ sie sich in einen der nun frei gewordenen Sessel sinken. Auch dabei wirkte sie immernoch elegant. Sie schlug die Beine übereinander und taxierte die Slytherins der Reihe nach mit unergründlicher Miene.

Alexis schaute auf, als er die Stimme seiner Schwester hörte und registrierte, dass auch Alanna sich nun im Gemeinschaftsraum eingefunden hatte und eindeutig einen Teil der bisher im geltenden Aufmerksamkeit einforderte. Einem Teil von ihm war dies zuwider, dem Teil, der es gern hatte, wenn er selbst den Mittelpunkt einer Versammlung bildete und alles sich nur um ihn drehte. Dem anderen Teil, der sich endlich ein besseres Gesprächsthema wünschte und von den bisherigen eher gelangweilt war, kam ihre Anwesenheit zugute. Sie lenkte seine Freunde sicher soweit ab, dass sie ihn nicht mehr andauernd fragten, was er in den Ferien gemacht hatte und wie er gedächte, den Quidditchpokal denn dieses Jahr nach Slytherin zu holen.
"Al, schau doch nicht immer so. Ich wette, die anderen würden gerne mal ein Lächeln vonseiten meiner Schwester sehen."

Alanna zog in für sie typischer Manier die Augenbrauen hoch. "Seit wann, Bruderherz, sorgst du dich so sehr dafür, was die Anderen gerne sehen würden?" Ihr Blick blieb an ihm haften. So vertraut sie einander waren, wenn sie allein waren, so kühl war der Umgang vor den Augen Anderer. Zumindest wirkte es so, denn Alanna kannte ihren Zwilling gut genug, um hinter seien Fassade zu blicken und umgekehrt. Das blieb nicht aus, wenn man sich so ähnlich war und sein ganzes Leben lang immer in der Nähe des Anderen. Sicher, keiner von beiden klammerte sich an den Anderen, aber es blieb nicht aus, dass sie sich ständig begegneten. Zudem war er die angenehmste Gesellschaft, die Hogwarts zu bieten hatte. Immerhin war er auch der Einzige, der sie ´Al` nennen durfte.

"Ach Al, wann tue ich denn etwas anderes, als mich darum zu kümmern, was andere sehen wollen, das weißt du doch. Ich bin wahrscheinlich die großherzigste Seele, die Slytherin, ja, ganz Hogwarts zu bieten hat.", sagte er mit zuckersüßer Stimme. Er wusste, dass auch Alanna völlig klar war, dass er, abgesehen von ihr, wohl weniger als der großherzigste, sondern eher als der egoistischste Mensch in ganz Hogwarts bekannt sein musste, aber solche rehthorischen Schlagabtausche mit seiner Schwester machten ihm einfach Spaß, vor allem, wenn er all seine 'Freunde' als Rückhalt hatte.

Alanna beugte sich ein Stück vor und stützte sich mit den Ellebogen auf ihren Knien ab. Sie ging auf sein Spiel ein. "Natürlich", säuselte sie, "wie konnte mir das entgehen? Es gibt wohl kaum einen großherzigeren, barmherzigeren Menschen als dich. Da kann ja nicht einmal ich mithalten." Sie Slytherins in ihrer Umgebungm, die das etwas unübliche Gespräch zwischen den Geschwistern mitbekommen hatten, wechselten etwas irritierte Blicke, doch Alanna ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Stattdessen wandte sie sich zu ihnen um und meinte: "Das könnt ihr doch nur bestätigen, nicht war?" Sie beeilten sich zu nicken und zuzustimmen.

Eines musste Alexis seiner Schwester zugutehalten: Sie hatte den größten Teil der Slytherins mindestens genauso gut im Griff wie er. Das merkte er, als er in die Gesichter der Leute blickte, die den Wortwechsel zwischen ihm und Alanna verfolgten. Überall der gleiche Blick, der von Ergebenheit und dem Mangel, selbst denken zu wollen, kündete. Vermutlich würden die sogar schnurstracks alle in den Verbotenen Wald reinlaufen, nur weil Alanna oder ich ihnen den Befehl dazu geben...naja, das kann ja nur von Vorteil sein.
Um einer dramatischen Geste willen, die er sich einfach nicht verkneifen konnte, stand er nun auf und begab sich zum Kamin, den Anderen den Rücken zugekehrt und starrte in das prasselnde Feuer, das schon die ganze Zeit dort brannte. Die Augen in seinem Rücken waren fast körperlich spürbar, auch wenn er sich sicher war, dass sich ein Blick, der seiner Schwester, garantiert deutlich von dem der anderen unterschied. Na, dann geben wir der Meute mal, was sie hören willl.
"Um zu beweisen, wie großherzig ich bin, werde ich in diesem, meinem letzten Jahr, auch nichts unversucht lassen, um den Quidditch Pokal endlich wieder zu uns zu holen, dort hin wo er gehört. Ich werde mich bemühen, der beste Sucher zu sein, den diese Mannschaft je hatte, damit ich alle Slytherins voll auf zufrieden machen kann, selbst wenn es mich beträchtliche Arbeit kostet."
Er wusste, mit diesem Thema konnte er alle begeistern, deshalb nutzte er es nun weidlich aus, um seine Popularität noch weiter zu steigern und seine Anhänger an sich zu binden. Hinter ihm ertönten die ersten Jubelrufe. Es war für die Slytherins eine Schmach gewesen, dass der Pokal im letzten Jahr an die Ravenclaws gegangen war.

Alanna lehnte sich zurück und fixierte ihren Bruder, der ihr immernoch den Rücken zugewandt hatte. Sie ließ den Slytherins Zeit zu jubeln. Als sie jedoch merkte, dass der Trubel langsam abebbte, erhob sie sich ihrerseits. So war es leichter, die volle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken anstatt gegen sie allgemeine Begeisterung anzutrten. SO war nun immernoch diejenige, die alle zum verstummen brachte. Doch die Meute suchte bereits nach etwas Neuem, so war es genau der richtige Zeitpunkt für ihren Auftritt. Nach außen hin schien es, als unterbinde sie das Zujubeln zu ihrem Bruder, jeder dachte vom Anderen er wäre Alannas wegen verstummt. Doch nach und nach wäre auch so Ruhe eingekehrt, auch wenn sich dessen wohl kaum einer bewusst war. Alanna hatte einfach nur den richtigen Moment für sich zu nutzen gewusst.
"Als Sucher bist du derjenige, der das Spiel enden lässt." begann sie an ihren Bruder gewandt und gestand ihm somit eine große Bedeutung zu. Sie selbst war Jägerin und musste sich somit das Ansehen und die Aufmerksamekit, die ihrer Rolle zukamen, mit zwei Weiteren teilen. "Natürlich macht das nur Sinn, wenn die Anderen dich in die richtige Ausgangsposition bringen." fügte sie hinzu und setzte ihn somit in einen Status der Abhängigkeit, Wobei sie sich nicht ganz sicher war, ob die anderen Slytherins, Alexis selbst ausgenommen, da süberhaupt begriffen. "Als Jägerin werde ich natürlich genau dafür sorgen. Grace representiert uns nun, doch kann sie sich meiner Unterstützung stets sicher sein. Zudem sind wir spielerisch ja in der selben Position." endete sie schließlich. Nun hatte sie Alexis Stellung noch einmal untergraben, in dem sie den repräsentierenden Posten -rechtmaßig- Grace zugesprochen hatte und sich selbst jedoch mehr ns Rampenlicht gerückt, denn sie würde Grace immerhin helfen, spielerisch auf gleicher Position...
Wieder brachen die Slytherins in Jubel aus.

So ein kleiner Wettkampf zwischen Geschwistern macht doch immer wieder Spaß...und er zeigt auch immer wieder, was für Hornochsen die anderen Slytherins sind. Von selbstständigem Denken scheinen die ja wirklich nicht viel zu halten...naja, immerhin kann man das zu seinem eigenen Vorteil ausnutzen und wenigstens sind sie noch einen Funken intelligenter als die restlichen Schüler von Hogwarts...wenn ich nur an diese nichtsnutzigen Gryffindors denke...
"Ja Alanna, du hast recht, jeder einzelne Spieler, auch ihr Jäger, habt eine wichtige Aufgabe. Würde jemand fehlen, würde das uns allen zum Nachteil gereichen. Doch leider zählen eure Tore nicht soviel wie das Fangen eines Schnatzes. Das ist wirklich bedauerlich."
Er drehte sich nun um, weg vom Feuer, hin zur versammelten Menge, um sie alle genau in Augenschein zu nehmen und so alle bis auf seine Schwester ein wenig einschüchtern zu können. Nach mehreren schweigenden Sekunden fuhr er fort.
"Das beste wird sowieso sein, wenn ich den Schnatz so schnell wie möglich fange, um dem Feind gar keine Chance mehr zu lassen anderweitig Punkte zu machen. So machen wir sie alle fertig, allen voran diese impertinenten Gryffindors, die sich beständig für etwas besseres halten. Was haltet ihr von diesem Vorschlag?"
Seine Mitschüler hatten sich mittlerweile in einen beständigen Freudentaumel hineingesteigert und schienen das Denken vollständig aufgegeben zu haben. Fast konnte man meinen, Slytherin hätte den Quidditchpokal schon gewonnen, so ausgelassen war die Stimmung, die Alanna und Alexis hervorgerufen hatten.

Nicht schlecht Bruderherz.
Alanna machte einen Schritt auf Alexis zu, womit sie dofort wieder die allgemeine Aufmerksamekit auf sich gelenkt hatte. Das war ihr einziges Ziel gewesen, weswegens ei sich vom Fleck gerührt hatte. NUn stand sie in der Mitte der mitlerweile recht großen Ansammlung, immerhin hatte sich bereits der haöbe Gemeinschaftsraum um sie geschart.
"Nun, das Dumme am Sucherposten ist nur, dass auch eine gehörige Portion Glück dazugehört. Wir alle wissen, dass der Schnatz sich nur ab und an mal blicken lässt. Und dann vielleicht direkt über dem Kopf des Gegners, am anderen Ende des Platzes? Somit sind es doch wir Jäger, die mit unserer Leistung das Spiel in sichere Bahnen lenken. Wenn du natürlich den Schatz fängst, ist es noch besser."
Sie wandte sich wieder direkt an die Menge: "Und ich versichere euch, als Jägerin werde ich selbstverständlich dafür Sorgen, dass das Spiel sicher ist!" Wieder brach Jubel aus. Einfach lächerlich. Ein wirrer Hühnerhaufen, der sich auf jedes Korn stürzt, das man ihnen hinwirft...

"Ach Al, du bist ja vielleicht eine gute Jägerin, aber vom Sucherposten verstehst du augenscheinlich nicht besonders viel. Nur ein mittelmäßiger Sucher verlässt sich auf sein Glück. So machen das vielleicht die Sucher der anderen Häuser, ich verlasse mich allerdings lieber auf mein Talent. Es geht ja nicht nur darum, den Schnatz als erter zu entdecken, sondern dem Gegner zudem weißzumachen, er sei an einem völlig anderen Ort. So kann man sich den Schnatz schnappen, während der feindliche Spieler vermutlich am anderen Ende des Quidditchfeldes danach sucht. Zudem sind wir doch beide mit hervorragenden Augen gesegnet, das wirst du doch wohl nicht abstreiten. Keinem von uns beiden würde ein Schnatz so schnell entgehen, wenn er sich einmal blicken lässt." Kühl musterte er seine Schwester.
Was machst du nun? Abstreiten, dass wir besonders begabt sind wohl kaum, damit würdest du auch dir selber schaden und ich glaube kaum, dass das in deinem Sinn liegt. Nein, du gibst dir garantiert keine Blöße vor den versammelten Slytherins...

Nicht schlecht Bruderherz. Ein geschickter Tacktzug, aber nicht lückenlos...
Alannas Miene blieb unbewegt. "Du scheinst meine Wort nicht ganz verstanden zu haben. Ich habe nie behauptet, einem von uns würde soetwas entgehen. Allerdings ist und bleibt der Zeitpunkt ungewiss. Das Spiel kann entschiedens ein, ehe der Schnatz auftaucht. Dann bist du nur noch derjenige, der das Spiel beendet. Wir Jäger hingegen sind jede Sekunde am Spiel beteiligt und tragen entscheidend zum Ergebnis bei. Übrigens, zu sagen, dass du dich nur auf dein Talent verlässt, ist recht riskant. Wie wir letztes Jahr gesehen haben, gibt es auch andere talentierte Spieler, auch Sucher. Du kannst nicht immer davon ausgehen, dass die Anderen nichts können." Die Niederlage vom Vorjahr - ein empfindliches Thema.
Sie wandte sich ab und setzte sich wieder in ihren Sessel. Die umstehenden Slytherins jubelten ihr wieder zu, wie sie es immer taten, wenn Alanna oder Alexis den Mund öffneten. Doch auf einigen Gesichtern zeigte sich schon Unverständnis ab. Da Alanna erkannte, dass eín möglicher Sieg in diesem Wortgefecht weder bemerkt noch anerkannt werden würde, beschloss sie das Gespräch damit zu beenden. "Aber ist es nicht müßig, sich darüber zu unterhalten? Jede Position in einem Quidditchteam ist wichtig, auf keinen kann verzichtet werden."

cf ~ Gänge und Treppe; Kerkergang

Ich soll mich also überraschen lassen, ja? Grace streifte ihn nur mit einem kurzen verächtlichen Blick, der vermutlich ziemlich genau zeigte, was sie dachte und betrat dann den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Sie orientierte sich kurz und entdeckte Alexis und Alanna, die Zwillinge, die in zwei Sesseln nahe des Kamins saßen und sich augenscheinlich gerade eines ihrer üblichen Wortgefechte lieferten, denn beinahe das gesamte restliche Haus stand um die beiden herum und lauschte gebannt. Grace hob eine Augenbraue, musterte die Szene kurz und blieb dann in der Nähe des Eingangs stehen. "Also wenn dann, sollten wir vielleicht jetzt gehen!", meinte sie so leise zu Alex, dass nur er es hören konnte. "Sonst bin ich vermutlich in spätestens drei Minuten ebenfalls in eine Diskussion verwickelt..." Und dass das nicht gerade ihre Stärke war, hatte sie bereits zur Genüge mitbekommen.

"Na schön, dann komm mit." Ohne sich um die Anwesenden im Gemeinschaftsraum zu kümmern, nahm er Grace an der Hand und zog sie mit sich Richtung Jungensaal. "Bleib hier stehen und warte einfach, okay? Ich bin gleich wieder da."
Rasch lief er die Wendeltreppe hoch zum Jungenschlafsaal und kramte kurz in seiner Reisetasche, die er seit seiner Ankunft noch nicht ausgepackt hatte (und es vermutlich auch niemals tun würde). Danach sprang er die Stufen wieder hinunter und sah Grace aufmunternd an. "Können wir?"

Gerade als Alex und Grace den Raum betraten, setzte Alexis zu einer Erwiderung auf Alannas Schmähungen an. "Aber Al, du hast selbst zugegeben, dass das Spiel nicht alleine vomm Sucher abhängt, sondern auch stark von den anderen Spielern. Und jetzt willst du mir alleine die Schuld an unserer letztjährigen Niederlage zusprechen? Das ist aber nicht nett."
Sein Blick schweifte ein weiteres Mal im Raum herum und dieses Mal erblickte er Grace, die in der Nähe des Gangs zu den schlafsälen stand. Mhm, da ist ja Grace...mal sehen, ob ich sie für meine Zwecke einspannen kann....
"Grace, da bist du ja", rief er in einem Tonfall aus, als begrüße man eine Bekannte, die man lange nicht mehr gesehen hatte und so laut, dass es jeder mitbekommen musste. "Du wirst mir sicher zustimmen, wenn ich sage, dass mich nicht die alleinige Schuld daran trifft, dass wir letztes Jahr nicht den Quidditchpokal gewonnen haben, oder?" Ein Lächeln umspielte seine Lippen, das ihn fast wie einen unschuldigen Schuljungen wirken ließ. Allerdings trübte sich dieses Lächeln, als plötzlich ein Junge neben ihr auftauchte, den er als Alex Ducen erkannte.

Überrascht ließ Grace sich mitziehen und blieb stehen, wo Alex sie zurückgelassen hatte.
Da wurde sie von Alexis angesprochen, wandte sich um und musste feststellen, dass mittlerweile alle Blicke auf sie gerichtet waren. Oh nein...
Sie verkniff sich ein Seufzen und trat ein paar Schritte näher zu der Gruppe hinüber. Warum musste sie jetzt herhalten, um das Wortgefecht für die eine oder andere Seite zu entscheiden???
Sie hatte das bisherige Gespräch nicht mitbekommen und wusste nicht, worum es bisher gegangen war.
"Dass wir letztes Jahr daran gescheitert sind, den Pokal zu gewinnen, lag garantiert nicht an einem einzelnen Mitglied der Mannschaft. Die Ravenclaws waren schlicht und einfach besser als wir, daran gibt es rein gar nichts zu rütteln. Ob es an fehlendem Training lag oder daran, dass wir die Ravenclaws unterschätzt haben, kann ich nicht einschätzen."
Sie zuckte die Schultern. "Aber dieses Jahr wird das garantiert anders werden!" In ihren Augen flammte die gewohnte Entschlossenheit auf. "Wir brauchen einen neuen Hüter und auch bei den Treibern fehlt noch jemand... Die Auswauhlspiele werden auf jeden Fall noch innerhalb der nächsten zwei Wochen stattfinden!"
Praktisch - so konnte sie gleich noch ein bisschen für die Qudditchmannschaft werben. Grace lächelte leicht und drehte sich um, als sie Schritte auf der Wendeltreppe zum Jungenschlafsaal hörte.
Alex kehrte zurück und schaute sie fragend an. Sie ließ ihren Blick nochmal rundum gleiten. "Ja, wir können!", nickte sie dann und grinste entschuldigend in die Runde.
"Wenn es noch Fragen bezüglich Quidditch, Auswahlspielen oder sonstwas gibt, wendet euch entweder an Alexis und Alanna oder in den nächsten Tagen an mich. Nur jetzt im Moment ist es schlecht..."
Sie wandte sich an Alex. "Jetzt können wir gehen!"

Alex nickte und ließ seinen kalten Blick kurz über die versammelte Gruppe schweifen. "Gut." Seine Augen blieben an Alexis hängen und er fixierte den Jungen für einen Moment. "Dann lass uns hier verschwinden, bevor die große Diskussion noch anfängt." Er ergriff abermals ihre Hand und zog sie Richtung Steinwand.

Sie registrierte den Blick, den Alex zu Alexis warf und schüttelte kaum merklich den Kopf. Es war wohl wirklich besser, möglichst schnell von hier zu verschwinden! Sie selbst hatte auch keine Lust mehr auf weitere Diskussionen, egal ob es um Quidditch oder etwas anderes ging. Aber hier im Gemeinschaftsraum würde sie keine Ruhe haben, das sah sie ein. Sie entzog Alex, der sie schon wieder hinter sich herzog, ihre Hand und streifte ihn mit einem kühlen Blick. "Ich kann noch ganz gut alleine laufen, danke!", meinte sie und folgte ihm.

"Aber, aber Brüderchen. Du hörst wieder einmal nicht richitg zu!" erwiderte sie lautstark, sodass auch Grace und Alex sie hören mussten. "Ich habe niemandem die Schuld zugewiesen, sondern nur angemerkt, dass der Ravenclaw-Sucher letztes Jahr besser war als du. Das ändert nichts daran, dass keiner von uns eine Glanzleistug gebracht hat. Schuldzuweisung stand gar nicht zur Diskussion."
Sie erhob sich in einer eleganten. fließenden Bewegung und schritt zu Grace herüber. "Ich denke, nachdem mein Bruder dich schon in die Unterhaltung eingebunden hat, solltest du auch erfahren, worum es eigentlich ging." Sie hielt wenige Meter von Grace entfernt inne. Nun hatten sich alle Slytherins den beiden Mädchen zugewandt und beobachteten, was nun geschehen würde. "Mein Bruder war nämlich der Ansicht, dass die Jäger in einem Quidditchteam deutlich weniger Bedeutung haben als der Sucher. Nun, als Jägerin und Kapitänin bist du in dieser Frage sicher deutlich kompetenter als er. Was sagst du dazu?" Sie muss genau das wiederholen, was ich schon sagte, wenn sie sich selbst nicht herunterspielen und ihre Eignung als Kapitänin in Frage stellen will...

Alex verdrehte innerlich die Augen. "Sie sagt jetzt erstmal gar nichts dazu. Lasst sie einfach in Ruhe, okay? Heute ist der erste Tag, da muss man sich nicht gleich über Quidditsch streiten." Er sah Alanna bedeutungsvoll an und schob Grace kurzerhand durch die Tür hinaus aus dem Gemeinschaftsraum auf den Gang. "Los, lass und von hier vrschwinden", murmelte er und lief gleich los, damit die anderen Slytherins ihnen nicht folgen konnten.

Alexis Laune, die bisher eigentlich recht gut gewesen war, wurde immer schlechter, als er Alex´Vorlaute Worte vernahm und dann auch noch mitansehen musste, wie dieser vorlaute Sechstklässler einfach so den Gemeinschaftsraum verließ und alle einfach so stehen ließ.
Wage es bloß nicht, dich hier aufzuspielen, du kleine Ratte, du scheinst nicht zu wissen, mit wem du es zu tun hast. Du solltest dir gut einprägen, dass weder Alanna noch ich dir das durchgehen lassen werden... So einfach lässt man die Warrington-Zwillinge nicht stehen!
Er konnte es sich nicht vorstellen, dass seine Schwester es besonders gut aufgenommen haben konnte was hier vorgefallen war. Er selbst zumindest war jetzt gar nicht mehr in der Stimmung, weiter mit ihr zu diskutieren. Ihm ging es gehörig gegen den Strich, dass Alex sich ihm nicht automatisch unterordnete und dann auch noch Grace einfach so mitschleifte, als hätte sie gar keinen eigenen Willen mehr. Momentan ließ sich dagegen allerdings nicht viel unternehmen, denn dann hätte er öffentlich eingestehen müssen, dass er gerade nicht Herr der Lage war und das galt es, unter allen Umständen zu verhindern. Was die Zukunft bringen würde, ließ sich jetzt jedoch noch nicht sagen, da bot sich sicherlich noch genug Zeit, um sich zu rächen.
"Na dann wünsche ich euch beiden noch einen guten Abend. Lasst euch nicht erwischen, ich habe so das gefühl, unser neuer Hauslehrer würde das nicht gut aufnehmen.", sagte er kühl.

Einerseits war sie recht froh darüber, dass Alex sie 'rettete', andererseits ging es ihr gehörlich gegen den Strich, dass er sie einfach so vor sich herschob. Sie warf noch einen kurzen Blick zu den Slytherins, die jetzt ihr und Alex hinterhersahen. Auch Alexis' Worte entgingen ihr nicht. Aber er würde sie wohl kaum verraten... Denn damit hätte er sich ins eigene Fleisch geschnitten... Immerhin verlor sein Haus Punkte, auch wenn sie und Alex dann wahrscheinlich eine saftige Strafarbeit aufgebrummt bekommen hätten... Sie holte zu Alex auf. "Also, wohin soll es jetzt gehen?", fragte sie und musterte ihn scharf.

Alex sah sie grinsend an. "In den Südturm - zur alten Dame", erklärte er lächelnd und sah sie belustigt an. "Die alte Dame ist auch ein Geist, allerdings zeigt sie sich so gut wie nie den Schülern. Angeblich soll sie mal eine Lehrerin an Hogwarts gewesen sein, aber ehrlich gesagt, bezweifle ich das." Er zuckte mit den Schultern und lief weiter. Alexis Worte hatte er schon wieder aus seinem Gedächtnis gestrichen.

tbc ~ Andere Orte ~ Der Turm der alten Dame

Alanna blieb nach außen hin ruhig, doch innerlich brodelte es gewaltig. So ging man nicht mit ihr, erst recht kein vorlauter Sechsklässler. Das würde er noch bereuen...
Doch einstweilen würde sie es darauf beruhen lassen, denn sie konnte sich vor den versammelten Slytherins keine Rache beginnen, denn wer es nötig hatte sich zu rächen, der wurde auf irgend eine Weise getroffen. Und niemand traf eine Warrington!
Aber bereuen würde Alex sein verhalten, ganz langsum und unauffällig würde sie ihn zermalmen...
"Ist das einem Slytherin würdig? Flucht?" Sie wandte sich den anderen Slytherins zu und erntete Zustimmung.
So einfach geht das. Wenn man nicht da ist, kann alles über einen verbreitet werde. Du kleine Ratte wirst nicht so einfach davon kommen...
Alannas Blick flackerte kurz zu Alexis herüber. Er dachte sicher genau wie sie. Denn den Warrington-Zwillingen brachte man Respekt entgegen, anstatt ihrer Anwesenheit einfach zu entfliehen. Ob sie selbst oder Alexis, man ließ keinen von ihnen einfach so stehen.