Professor Cien S. Coldan

Montag, 1.September im Jahre des Herrn 2008
Hogwarts, England


Mein erster Tag in Hogwarts. Irgendwie enttäuschend. Es hat sich zwar wenig verändert aber ich erkenne es trotzdem kaum wieder. Die Geräusche, Gerüche ja selbst die Gemälde sind noch die gleichen und dennoch herrscht eine seltsam neue Atmosphäre. Vielleicht bin ich aber auch nur gestresst. Das wird sich mit der Zeit noch zeigen.

Dieser verflixte Tag hat schon schlecht angefangen. Durch eine Störung im Flohnetzwerk (leider nicht die erste!) wurde ich gleich zweimal hintereinander hinaus katapultiert bis ich endlich im richtigen Kamin ankam. Wenn das so weiter geht, reisen wir in Zukunft noch wie Muggel. Welch Gedanke, ICH wie ein Muggel!

Das „Fest“, wenn man es denn so nennen möchte, verlief den Erwartungen gemäß auch nicht viel besser. Meine Kollegen erscheinen mir wie leicht angestaubte Relikte aus längst vergangenen Zeiten. Einer ist sogar bei Tisch eingeschlafen! Den einzigen Hoffnungsschimmer stellt die neue Hauslehrerin von Ravenclaw dar. Was für eine hinreisende Erscheinung in diesem Irrenhaus von einer Schule.

Wo ich gerade beim Thema Irrenhaus bin, heute habe ich die wohl die mit Abstand dümmste, frechste und indiskutabelste Schülerin der letzten Jahre getroffen. Wo bei getroffen der Sache nicht ganz gerecht wird. Viel eher hat sie mich getroffen mit ihrer Farbensoße. Eine typische Hufflepuff, laut und Niveaulos, wie immer eben. Sie hat doch tatsächlich die Nerven sich nachts mit ein paar anderen Schülern auf dem Gelände herum zu treiben. Aber um die Sache noch zu komplettieren hat mir die kleine Göre auch noch Widersprochen. MIR, man stelle sich das einmal vor! Ich werde sie die nächsten Wochen wohl im Auge behalten müssen bevor ihre Dummheit noch zur Gefahr für alle wird.

C.S. Coldan

Dienstag, 2.September im Jahre des Herrn 2008
Hogwarts, England

Der heutige Tag war sehr ereignisreich, wenn auch nicht besonders angenehm. Meine wenigen Mahlzeiten waren kärglich, kaum besser als gestern. Eine echte Belastung für meinen Gaumen. Ich habe gar nicht erst gefragt was es darstellen sollte, ich glaube, ich möchte es lieber nicht wissen.

Der erste Test am Vormittag erwies sich als echtes Desaster. Recht viel schlimmer kann es wirklich nicht mehr werden. Erfreulicherweise schnitt mein Haus nicht so schlecht ab wie erwartet . Aber die Leichen zählt man erst nach der Schlacht.

Wo ich gerade bei Leichen bin, Miss Parker ist auf dem besten weg eine zu werden. Schon alleine der Gedanke an sie führt zu einer Übelkeit die ihres gleichen sucht. Vielleicht sollte man sie an diesen Vampir verfüttern. Dann hätten wir sie beide los. Dank dieser Kreatur liegt Slytherin weit im Negativen Punktebereich.

Heute haben ein paar Schüler den Krankenflügel gesprengt. Wenigstens war keiner meiner Zöglinge daran beteiligt. Die Schüler werden wirklich mit jeder Generation schlimmer. Huffelpuff gehört langsam verboten. Ich weiß nicht warum wir immer noch so minderwertiges Material aufnehmen. Bei dem Wissensstand würde es mich nicht wundern, wenn es nicht beim Krankenflügel bliebe.

Heute Nachmittag habe ich eine interessante Bekanntschaft gemacht, der Sohn des alten Spellwell. Auf dem ersten Blick ähnelt er in kleinster weise seinem missratenem Vater , aber manchmal trügt der Schein . Ich werde unseren Heiler wohl genauer im Auge behalten müssen. Sollte er sich als Risiko erweisen...

Tagsüber versuche ich das Vergangene auszublenden aber Nachts trifft es mich mit unbarmherziger Gewalt. Es vergeht kaum eine Nacht ohne das ich von meinen eigenen Schreien geweckt werde. Hoffentlich sind die Absorptions- Zauber stark genug. Schlaf ist hier fast genauso schwer zu bekommen wie einen genießbare Mahlzeit. Was mir aber wirklich das Blut in den Adern gefrieren läßt, sind diese undefinierten Geräusche, die von überall und nirgends zu kommen scheinen. Sie hören sich nicht an als ob sie von der alten Bausubstanz kämen wie es häufig bei alten Bauten der Fall ist. Ich habe schon meine gesamte Wohnung nach Irrwichtigen und sonstigem abgesucht aber bis jetzt noch nichts gefunden. Vielleicht sind es auch nur meine Nerven und die ungewohnte Umgebung die mir einen Streich spielen. Was es auch sein mag, es hätte sich besser nicht mit mir angelegt!